Die Kantine

In der Kantine befinden sich nicht nur die Tische zum Essen sondern auch noch die dazugehörige Küche, die sich hinter einer Halbtür befindet. Normalerweise machen das Essen ein paar gutherzige Seelen, die gerne kochen, aber wenn die gerade mal nicht da ist muss man sehen, dass man selbst zu Nahrung kommt. Die Küche ist natürlich auch dementsprechend groß und hat mehrer Arbeitsplattformen sowie Herde. Zwar nur einen Kühlschrank, dieser hat aber zwei Türen und ist doppelt so breit wie ein normaler Kühlschrank. Rechts daneben steht noch eine große Kühltruhe, die eine klappenartige Tür zum Öffnen besitzt. Außerdem sind die Tische an denen man essen kann gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Vierertische, Sechsertische, alles da ^_^

~kommt an

Etwas erschöpft und müde schlenderte Lia durch die Kantine und unterdrückte ein tiefes Gähnen. Die Tasche, die sie eben noch geschultert hatte, warf sie achtlos auf den nächstbesten, freien Tisch und begab sich zu dem riesigen Kühlschrank. Die Blondine öffnete eine der Türen und lugte nachdenklich hinein. Wie immer waren von Alkohol bis Zaziki alles mögliche vorhanden. Etwas ratlos griff Lia zu einem Kirchjoghurt und setzte sich an den Tisch zu ihrer Tasche. Wie ein verlorenes Hündchen kauerte sie sich auf den Stuhl und löffelte ihre Mahlzeit in sich hinein. "Dieser dumme Professor. Nur weil auf meiner Seminararbeit ein Kaffeefleck is braucht er nicht gleich so rum meckern. Sie sieht nicht nur aus wie eine alte Ziege, sondern hört sich auch so an", schimpfte Lia vor sich hin und zog die Augenbrauen zusammen. Es war ihr zwar peinlich, wenn jemand mitbekommen würde, wie sie Selbstgespräche führte, aber die Worte die sich in ihrem Inneren aufstauten mussten schließlich irgendwann heraus. Manchmal fühlte sie sich einfach wie ein voll aufgedrehter Schlauch, den man aber den Hals umgeknigt hatte, sodass kein Tropfen entkommen konnte.
Mit ihren Gedanken ganz wo anders hob Lia den Kopf und schaute sich um. Sie war völlig allein in der Kantine. Zu ihrem Bedauern war das Heim noch immer recht leer. Sie gehörte ganz eindeutig zu den Leuten, die es liebten wenn es lebendig war. Außerdem war sie ziemlich kontaktfreudig und desto mehr Wesen man kannte, desto mehr Ohren gab es, die mehr oder weniger interessiert ihren Worten lauschen würden. Ein zufriedenes Grinsen strich über ihre Lippen, dann schob sie sich wieder einen Löffel mit dem rosafarbenen Joghurt in den Mund.

~kommt an

Und schon wieder war eine Vorlesung vorbei. Sie war immer wieder überrascht wie sehr sich eine Gerichtsverhandlung wie eine Schlacht von Staatsanwalt und Verteidiger sein konnte. Fast ein ganzes Jahr studierte sie schon, 4 weitere Jahre dauerte es also noch, bis sie endlich an dem Fall ihres Vaters recherchieren konnte und auch für andere Unschuldige eine Hilfe sein konnte. Die Braunhaarige warf die Tasche über einen Haken und band sich die Schürze um. Hm... Nach was ist mir wohl heute..? Nach einem kleinen Blick in das Kochbuch entschied sie sich für eine leckere Lasagne. Das war mal etwas Anderes als die ständigen Reisgerichte, die hier in Japan wohl der absolute Hit waren. Die Kantine war nicht oft dann besetzt, wenn sie gerade mal kochen wollte, aber trotzdem lugte sie immer wieder durch die Halbtür von der Küche in den Raum hinein. Diesmal sogar mit Erfolg. Eine ordentlich angezogene Blonde verspeiste gerade einen Kirschjoghurt auf einem der Stühle. "Hey, ich mache gleich eine Lasagne, willst du vielleicht auch etwas, oder reicht dir der Joghurt?", fragte sie freundlich drauf los. Sie hatte noch nie ein Problem damit, Leute anzusprechen, selbst wenn sie ihr völlig fremd waren. Bekanntschaften zu haben war immer gut, und man fühlte sich doch gleich besser, wenn man lauter Leute um sich herum hatte, die man auch kannte. Und wenn man sowieso schon mit ihnen zusammenlebte... Sie band sich die Scleife ihrer Schürtze noch einmal richtig zu, während sie auf eine Antwort wartete.

Lia hatte das Mädchen, das den Raum eben betreten hatte, schon ein paar Mal gesehen. Wenn sie sich recht erinnerte, war sie ein Mensch und hieß... Lea oder so. Jedenfalls schien sie auf den ersten Blick recht nett zu sein. Lia lächelte und schluckte den Joghurt in ihrem Mund hinunter. "Hm" Ihre Augen wanderten zu ihrem Bäuchleich hinab. "Joa, warum nicht. Ich hoffe du kannst gut kochen" Die Blonde stand auf und schmiss den leeren Becher weg, dann schaute sie zu der Brünetten, die sich schon fertig zum kochen machte. "Wie heißt du nochmal?", fragte Lia schließlich und grinste entschuldigend. "Ich bin Lia und tut mir Leid, Namen merken gehört nicht zu meinen Spezialgebieten" Die Mutantin musste sich ziemlich ansträngen, die Lasagne-Köchin mit irgendwelchem Mist voll zu plappern. "Hm, arbeitest du?", fragte Lia stattdessen und lehnte sich an eine der Küchentheken.

(sry, mir nix eingefallen und ich war im susuisdummmodusundnebananemodus°°)

Leena's Miene erhellte sich, als die blonde Frau sich entschied, mit ihr zu essen. Sie konnte es nicht ausstehen alleine zu essen. Da kam sie sich immer so alleine und verlassen vor. Nachdem sich die Blonde zu ihr gesellte, holte sie schon einmal alle Zutaten für eine Lasagne. Faule Leute hätten jetzt wohl eine Lasagne-Fertigpackung gekauft, aber ihr war immer mehr nach frischen Tomaten und Zwiebeln. Mm... Schon alleine bei dem Gedanken daran lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Während sie alles auf dem Tisch sammelte, beantwortete die Brünette ebenfalls ihre Fragen. "Mein Name ist Leena, aber keine Sorge. Ich habe mich dir auch noch nie vorgestellt." Sie heizte den Ofen schonmal auf 200° vor und stellte einen Topf mit Wasser auf den Herd, den sie schon vorher gefüllt hatte. "Nein, so weit bin ich noch nicht. Ich studiere Politikwissenschaften an der Universität hier in Tokyo, weil ich mal Staatsverteidigerin werden möchte." Als das Wasser im Kochtopf schon lauwarm war, schmiss sie die 50 Gramm getrockneten Steinpilze in das Wasser und begann danach damit, die Zwiebeln, Möhren und Knoblauch zu schälen und kleinzuhacken. "Und was machst du so beruflich?" In einfachem Small-Talk war Leena wirklich gut, da sie einfach immer so viel wie möglich von jemandem wissen wollte. Fragen oder generell der Gesprächsstoff gingen ihr nie wirklich ganz aus. Wenn sie eine Antwort bekam, hatte sie schon mehrere neue Fragen im Kopf, so war das bei ihr.

Lia war manchmal einfach nur erstaunt, mit welcher Zufriedenheit machnche Leute manche Dinge machten. Zum Beispiel Leena. Sie wirkte irgendwie glücklich, als sie die Pilze ins Wasser warf und das Gemüse schnitt. Sie selbst hätte sich wahrscheinlich schon längst eine Lasagne von einer Pizzaria bestellt oder ein Fertiggericht in den Ofen geschoben. Die gute, alte Faulheit eben. "Politikwissenschaften? Uh das hört sich irgendwie langweilig an. Ich hab ja wirklich gar nichts mit Politik am Hut, ich weiß nur, dass Obama gerade Präsident der USA ist und dann hört mein Wissen auch schon auf. Ich kannte das in der Schule auch schon nie. Hab das sofort wieder abgelegt. Bewundernswert, dass sich ein Mädchen wie du für soetwas interessiert. Ich weiß, das sind alles nur dumme Vorurteile, aber eigentlich stell ich mir Leute, die etwas mit Politik zu tun haben immer fett und alt vor und irgendwie männlich aber du bist weder fett, noch alt, noch männlich. Aber ich find das wirklich stark, dass du so ein Ziel hast. Bin mir sicher du schaffst das. Du wirkst auch ziemlich klug. Was ich mache? Ach, ich schau vielleicht aus, wie eine nur plappernde Tussi, aber eigentlich bin ich auch recht intelligent, zumindest wenn mich etwas interessiert. Nicht so wie Politik oder sowas. Ich studieren Journalistik und Medienwissenschaften, irgendwann will ich nämlich mal Moderatorin wereden. Hoffentlich bei einem guten Sender, aber ich denke schon. Reden fällt mir leicht, weißt du?" Lia hielt kurz die Luft an und schlug sich mit der Hand auf den Mund. "Tut mir Leid", nuschelte sie und entschuldigte sich für ihren Redeschwall. "Ist irgendso eine Angewohnheit"