Ba Sing Se

Ba Sing Se ist die gigantische Hauptstadt des Erdkönigreichs und heißt übersetzt "die uneinnehmbare Stadt". Sie liegt im nordöstlichen Teil des Kontinents. Der Herrscher von Ba Sing Se und auch dem gesamten Erdkönigreich ist der Erdkönig. Außerdem verfügt die Haupstadt ein Zugsystem, bei dem die Züge von Erdbändigern 'geschoben' werden.
Das markanteste an Ba Sing Se sind seine Mauern, die der Stadt auch ihren Namen eingebracht haben. Man unterscheidet die äußeren und die inneren Mauern.
Eine Gliederung:

Äußere Mauer
Die Äußeren Mauern sollen die Bewohner von Ba Sing Se vor feindlichen Angriffen schützen.
Die Mauer umschließt das hauptsächlich landwirtschaftlich genutzte Umland Ba Sing Se's. Hier befindet sich der Laogai See und auch der Zoo.

Innere Mauer
Die Inneren Mauern helfen die Ordnung aufrecht zu erhalten. Hier lebt die einfache Bevölkerung: Handwerker, Künstler ("Personen die mit den Händen arbeiten") und auch die Flüchtlinge die in Ba Sing Se ankommen. Verbrechen sind hier an der Tagesordnung.

Der mittlere Ring
Hier befindet sich das Finanzviertel, die Einkaufsstraßen, die Restaurants und die Universität. Das Rathaus ist eins der ältesten Gebäude im mittleren Ring.

Der obere Ring
Hier sind die wichtigsten Bürger von Ba Sing Se beheimatet. Hier befinden sich Regierungsgebäude und natürlich auch der Palast des Erdkönigs, welcher in einem eigenen kleine Mauerring liegt.

~kommen an

Vor dem Tor der äußeren Mauer hatte sich eine lange Schlange aus Flüchtlingen gebildet. Fast alle waren ärmlich gekleidet. Sayuri und Kaito standen schon seit ein paar Stunden herum, waren inzwischen dem Durchgang schon nahe gekommen. Nervös zupfte sie an ihrem Ärmel herum und musterte die Wachen. Der Krieg war schon bis ins Erdkönigreich vorgedrungen, doch hier war alles friedlich. Die Menschen hatten trotzdem Angst und erhofften sich Schutz innerhalb der Mauer. Wie viele Menschen kann Ba Sing Se aufnehmen...? Den gestressten Gesichtern der Soldaten, die hier stationiert waren, sicher nicht mehr allzu viele. Ein paar Leute standen noch vor ihnen. Sayuri hoffte, dass sie wegen dem Stand ihres Vaters schnell durch die Kontrolle kommen würden... Die Blonde griff nach der Hand des Feuerbändigers und warf ihm kurz ein lächeln zu. Wie es den Leuten im Sumpf wohl im Moment ging? Natürlich glaubte sie daran, dass es ihnen gut ging. Endlich waren sie an der Kontrolle angekommen. Sayuri reichte ihnen ihren Pass und den von Kaito. Als sie ihren Nachnamen entdeckten, redeten die beiden Wachen kurz überrascht miteinander und gaben dann das "Ok". "Einen Moment noch. Die Verantwortung über diesen Feuerbändiger tragen sie und ihre Familie. Wenn er das Erdkönigreich verrät, müssen sie ebenfalls bestraft werden", informierte sie einer der Soldaten. Sayuri schüttelte den Kopf und lächelte. "Keine Sorge, ich habe ihn gut erzogen", entgegnete sie und klopfte Kaito aufmunternd auf die Schulter, dann durchquerten sie die Mauer und gingen zum Bahnhof. Sie waren jetzt noch ein paar Meilen von der Stadt entfernt, mit dem Zug würden sie jedoch in ein paar Stunden ankommen.

Als sie draußen ankamen musterte der Rothaarige erstaunt die Mauer. Sie war wirklich beeindruckend und sah genauso stabil aus, wie sie beschrieben wurde. Kein Wunder, dass so viele Leute in ihr Schutz suchen wollen... Die ganze Reise lang hatte Kaito an die Menschen im Sumpf gedacht, doch als sie nun so in der Schlange standen war ihm bewusst, dass sie mit ihrem Beschluss schon viel zu lange gewartet hatten. Hätten sie mit diesem Versuch schon früher begonnen, dann hätte der Krieg vielleicht noch im Keim erstickt werden können, doch so... Hinter die Beiden stellten sich immer noch mehr Menschen an, die in die Mauer wollten. Durch die guten Beziehungen von Sayuri war er sich sicher, dass selbst er mit reinkommen durfte, doch bei den armen Lebewesen hinter ihnen war das nicht mehr so sicher. Die Stadt war groß, aber sie konnte kein ganzes Reich in sich aufnehmen. Das so viele Menschen leiden müssen... Er konnte sich nicht helfen, er musste sich schuldig fühlen. Er wäre gefühlskalt, würde er es nicht tun. Jahrelang hatte er bei den Vorbereitungen von genau dem, was hier passierte zugeschaut und geschwiegen. Blind gehorcht, wie so ein loyaler und moralloser Köter. Die melodische Stimme von seiner blonden Freundin riss ihn aus seinen Gedanken und er musste kurz lächeln, als sie über seine Erziehung sprach. Nein, verraten würde er niemanden. Nachdem sie ein paar Stunden im Zug saßen kamen sie doch endlich an. Nun würde es um den schwierigeren Teil gehen, die Überzeugung. Und natürlich mit ihm im Schlepptau überhaupt erstmal reinzukommen. Ob ihr Vater wohl auch hier irgendwo war? Hoffentlich bekommt der keine Probleme... Die Wache meinte zwar es sei okay, aber ob der König das auch so sah? Eine Weile ging er neben Sayuri her. Wenn man es durschritt, kam einem das Erdreich sogar noch größer vor als auf der eigentlichen Landkarte. "Jetzt wird es ernst..", murmelte er als sie dem inneren Kreis des Palastes näher kamen und blickte mit einem seriösen Gesicht zu der jungen Bändigerin. In Momenten wie diesen wurde er sich bewusst, dass er eher fürs Kämpfen gemacht war, nicht fürs Reden, denn er hatte keine Ahnung wie er jenes angehen sollte. Zum Glück ergänzen wir uns so gut...

Etwas ratlos blieb sie stehen. Sayuri schüttelte langsam den Kopf. So konnte das nicht gehen. Kaito würde man wahrscheinlich erst gar nicht erlauben etwas zu sagen und wenn sie anfangen würde zu reden, würde es kein Morgen mehr geben. Eine kleine Sorgenfalte bildete sich auf ihrer Stirn und sie strich sich durch die Haare. "Wir sollten uns zuerst ausruhen und uns überlegen, was wir sagen. Das Haus meines Vaters ist nicht weg von hier", schlug sie vor. Es war nicht klug, so einfach in den Palast zu gehen. Schon weil sie ziemlich fertig aussahen und wahrscheinlich auch so rochen, dann natürlich auch, weil sie eigentlich keinen blassen Schimmer hatten, wo sie anfangen sollte. Mit "Wir wollen Frieden und Freibier für alle" oder "Bitte, denken Sie doch nur einmal an die armen Kinder..."? Die Blonde griff nach Kaitos Hand und führte ihn durch ein paar Gassen. Schließlich standen sie vor einer großen Villa. Sie war typisch für die Architektur des Erdkönigreichs gestaltet. Die Wasserbändigerin suchte in ihrer Tasche nach dem Schlüssel für das Haus und als sie ihn nach einer halben Ewigkeit endlich gefunden hatte, sperrte sie vorsichtig die Tür auf. Es war totenstill und vollkommen dunkel. Ihr kam es so vor, als würde sie nur ihr Herz klopfen hören. Sie wollte jetzt nicht von ihren Eltern entdeckt werden, aber es bestand Hoffnung, dass sie gar nicht zuhause waren... Ihre Mutter verbrachte den Sommer oft in der äußeren Mauer mit ihren Freundinnen und ihr Vater war wahrscheinlich noch im Palast bei irgendwelchen Kriesensitzungen. Sayuri würde sich blind in diesem Haus zurecht finden. Kaitos Hand lag noch immer in ihrer während sie voranschlich und ihm den Weg weiste. 2 Tür rechts Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und schob den Rothaarigen hinter sich hinein. Der Mond schien durch die sauber geputzten Fenster auf das Bett. Mit einem Gefühl unendlichen Glücks in der Magengrube strich sie über die Tagesdecke. Kein einziges Staubkorn hing an ihrem Finger. Unwillkürlich musste sie lächeln. "Lass uns morgen nach dem Frühstück in den Palast gehen. Heute hätte uns sowieso keiner mehr empfangen", sagte sie zu Kaito und legte ihre Arme um seinen Körper, dann drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen und befreite ihren Körper von der Kleidung. Die Zimmertüre sperrte sie vorsichtshalber zu. Sie hatte keine Lust, auf das Chaos, das ausbrechen würde, wenn irgendjemand die beiden morgen früh schlafend vorfinden würde. Sayuri zog die Tagesdecke von ihrem Bett und kuschelte sich dann unter die gemütliche Decke. Was gab es schöneres, als Kaito neben sich zu haben, in einem weichen Bett zu schlafen und den Mondschein auf der Haut zu spüren? "Hm, hast du dir schon überlegt, was wir morgen sagen sollen?", fragte sie ihn, während sie wartete, dass er ebenfalls ins Bett kam.

Nachdem er sich ebenfalls seiner Kleidung entledigt hatte gesellte er sich zu Sayuri unter die Decke. Er fühlte sich nicht unvorbereitet, aber auch nicht so, als würde morgen alles glatt über die Bühne gehen. Natürlich hatte er schon darüber nachgedacht, was er sagen sollte. Doch würde es überhaupt daran liegen was er zu sagen hatte? "Was, wenn sie nach meiner Nationalität fragen? Ich meine, mein Gesicht ist nicht gerade bekannt. Würden sie mir überhaupt zuhören oder mich eher einsperren und dich als Verräterin brandmarken? Und selbst wenn wir Gehör bekommen, würden sie die Idee als eine Art Trick der Feuernation halten? Ich versuche alle möglichen Wege in meinem Kopf durchzugehen, aber mehr als die Hälfte davon fallen durch. Enden mit entweder Gefangenschaft, Verfolgung oder Hinrichtung." Er hielt kurz inne. "Weißt du wie der König überhaupt so drauf ist?" Vermutlich hatte dieses Treffen mit dem König morgen gar nicht so viel mit Geschick zu tun, sondern eher mit Glück, aber sie mussten auf jeden Fall einen Versuch wagen. Ansonsten könnte er und sicherlich auch Sayuri nicht einfach so versuchen friedlich weiterzuleben. Ihm war klar, dass es nicht gerade günstig war dort unhöflich oder ähnliches aufzutreten oder einen auf Kumpel zu machen. Er konnte sich gebildet unterhalten, dachte er jedenfalls. "Weißt du, ich war jahrelang einfach nur eine Marionette der Feuernation. Bei uns gab es nie Unterhaltungen oder Diskussionen. Man hatte einen Befehl und den musste man erledigen. Ich meine, ich weiß wie man höflich redet und so, aber so richtig versucht hab ich's noch nicht.", erklärte er. Wieder spielte er in seinem Kopf ein paar Möglichkeiten durch, mehr auf die Redensart bedacht. Nach einigen stillen Minuten war es ihm klar, er war besser als Kämpfer geeignet, auch wenn ihm das nicht wirklich passte. "Besser ich überlasse den größten Teil des Redens dir.", entschied er noch einmal für sich. "Falls es nicht klappt helf' ich uns im Ausgleich bei der Flucht." Seinen letzten Satz hatte Kaito monotoner ausgesprochen als er es eigentlich wollte, doch auch diese Wahrscheinlichkeit war nicht niedrig. Sein Gesicht wanderte zur Zimmerdecke. Am Liebsten hätte er es schon hinter sich.

Sayuri lag schweigsam neben ihm und hörte ihm zu. Seine Sorgen und Gedanken waren berechtigt, auch sie hatte Angst. Eigentlich hatte sie keinen Plan, was genau sie zum König des Erdreiches sagen sollte, aber irgendwie wollte sie sich darüber jetzt keine Gedanken machen, obwohl es Zeit wäre. Sie hatten eine harte Reise hinter sich, die mit etwas weniger Glück auch nicht so gut ausgehen hätte können. Der Stress der letzten Wochen saß ihr noch immer tief unter der Haut. Wahrscheinlich würde sie schon mit 30 Falten bekommen. Schöne Vorstellung. Die Blonde lauschte eine Weile den gleichmäßigen Atemzügen ihres Begleiters, dann rückte sie dicht an ihn und schloss die Augen. Wie lang hatte sie schon keinen Moment mehr mit ihm allein gehabt? "Alles wird gut. Wir schaffen das, ich glaub an uns" Ihre Stimme war leise, aber Sayuri lächelte. Seine Haut und seinen Herzschlag unter ihren Fingern zu spüren machte ihr Mut. Sie hatte Hoffnung. Hoffnung irgendwann ein friedliches Leben mit ihm führen zu können. Mit Kaito, ihrem Kaito. Er liebte sie und das machte sie glücklich. Vielleicht dachte er gerade an sie? Sayuri küsste sanft seine Schulter und ließ ihre Lippen zärtlich über seinen Oberarm gleiten. "Ich liebe dich", murmelte die Blonde und gab ihrem Feuerbändiger noch einen Kuss auf den Mund, dann kuschelte sie sich an ihn und genoss seine Wärme.

~wacht auf

Mit einem schweren Seufzer öffnete er die Augen. Sein Herz pochte so schwer in seiner Brust wie noch nie zuvor. Naja, fasr wie noch nie zuvor. Unwillkürlich musste er an die Tage denken, als die einzigen Sorgen die er hatte mit Sex zu tun hatten. Ein trauriges Lächeln zierte sein Gesicht, während er sich aufrecht hinsetzte und seine zerzausten Haare nach hinten schob. Ein paar Sonnenstrahlen kämpften sich durch die dunkelgrünen Vorhänge und blendete seine Augen ein wenig, weswegen er genervt aufstand und seine Kleidung aufsammelte. Der Rothaarige versuchte die schlafende Sayuri nicht aufzuwecken, während er sich sein Hemd überstreifte und seine Hose anzog. In seiner Brust schlug sein wichtigstes Lebensorgan immer noch gegen seinen Oberkörper und er hoffte einfach nur inständig, dass diese Sorge unnötig war. Momentan blieb ihm nichts anderes übrig als einfach nur über Dinge nachzudenken, die er im Moment sowieso nicht bestimmen konnte. Im Grunde genommen wusste er überhaupt nichts über die Leute aus dem Erdkönigreich. Waren sei vernünftig, oder eher stur und abweisend? Vielleicht glaubten sie ja, dass sie durch ihre große Mauer unbesiegbar waren und dass das Feuerreich ihnen nichts anhaben könnte, doch diese Annahme war, so wie er seine "Leute" kannte, falsch. Der junge Mann würde sich nicht wundern, wenn sich nicht schon ein paar verdeckte Agenten in diesem Reich befinden würden. Hoffentlich waren es Neulinge, dann würde ihn wenigstens keiner erkennen.

~wacht auf

Sie konnte nicht sagen, ob sie in dieser Nacht wirklich gut geschlafen hatte. Kaitos Nähe hatte sie beruhigt, trotzdem war ihr Schlaf unruhig gewesen, was auch nicht zu verdenken war, wenn man wusste, was ihr bzw. ihnen heute bevorstand. Sayuri drehte sich auf die andere Seite und öffnete die Augen. Kaito lag nicht mehr da. Es war fast so als machte ihr Herz einen kurzen Aussetzer, als sie sich aufsetzte und nervös umsich blickte. Doch er war da. Sah aus wie immer. Sayuris Züge wurden sanfter und ihre Mundwinkel hoben sich. Der glatte Stoff der Decke kitzelte ihre nackte Brust etwas, als sie ihn beiseite schob und aufstand. Schließlich fiel sie Kaito um den Hals und vergrub ihren Kopf in seiner Schulter. Der Rothaarige strahlte wie immer eine angenehme Wärme aus und es war das beruhigenste Gefühl der Welt seinen gleichmäßigen Atemzüge zu spüren. Nach einer kleinen Ewigkeit löste sich Sayuri wieder aus der Umarmung und lächelte Verlegen. "Und? Bereit für den besten Plan den wir je hatten?" Die Blonde streckte sich und begann sich ebenfalls anzuziehen. Seltsam war nur, dass sie bis jetzt noch von keinem Mitglied ihrer Familie entdeckt worden waren.

Das Gefühl von Sayuris seidigen Haaren an seinem Rücken war einfach wundervoll. Wie ein angenehmes Lüftchen vor dem großen Sturm, in den sie gleich reingeraten würden, wenn auch nur eine kleine Sache danebenging. Er genoss diesen ruhigen Augenblick, bevor sie sich endgültig von ihm löste und begann, sich anzuziehen. "Sicher doch.", antwortete er ihr lächelnd, wissend, dass sie eigentlich überhaupt keinen Plan hatten. Fertig angezogen fuhr er sich noch einmal durch die Haare. Vor dem Herrscher des Erdkönigreiches sollte er wohl besser nicht aussehen, wie ein Penner von der Straße. Plötzlich hörte er ein paar Schritte und ein Gespräch, das aber noch zu weit weg war, als das er es mit anhören könnte. Mit einem Mal kam ihm eine unheimliche Panik auf, sie mussten auf alle Fälle schnell weg. Mit einem gehetzten Blick schaute er zu Sayuri, wollte sie das nun alles erklären, oder konnten sie auch einfach unbemerkt zum Fenster raus? Immerhin würde man nicht wirklich sehen, dass jemand hier war. Außer ihren Klamotten hatten sie nichts dabei.