Der mysthische Wald

Leena musste sich ganz schön zusammenreißen, damit sie nicht einfach loslachte. Aber ein starkes grinsen konnte sie sich nicht verkneifen.
"Ich hatte nichts zum Glauben früher. Ich habe nie irendwelche Geschenke von meiner Mutter bekommen.", sate sie nun etwas trauriger.
Seufzend kuschelte sie sich unbewusst etwas näher an Vaughn heran. Die Wärme von Nähe war ja ein so unglaublich gutes Gefühl..

Vaughn seufzte.
"Ich bekam auch nie Geschenke", murmelte er bedrückt.
Er spürte wie Leena näher an ihn heranrückte.
Er merkte, wie sein Gesicht warm wurde.
Wurde er etwa rot?
Er musste zugeben, dass er vieles mit Leena gemeinsam hatte.

Sie lächelte etwas. Immerhin war sie nicht die Einzige mit einer schlechten Familienerfahrung. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Wenn man so darüber nachdachte, waren sie gar nicht so verschieden.
"Was glaubst du wie spät es jetzt ist?", fragte sie. "Irgendwie bin ich noch gar nciht müde"
Kein Wunder. Ich glaube kaum, dass ich heute in dieser Position nochmal einschlafe.

Vaughn überlegte.
"Ich glaub es ist schon Sonntag", murmelte er nachdenklich.
Leena war ganz anders als sonst.
Irrgentwie glaubte Vaughn, dass ihr gar nicht mehr Kalt war.
Er sah sie aus dem Augenwinkel an.
Vielleicht brauchte sie einfach Nähe.
...genau wie ich

Sie nickte zustimmend an seiner Schulter.
"Ja glaube ich auch.. Aber irgendwie bin ich noch gar nicht müde..", murmelte sie verwirrt.
Woher kam nur dieses Verlangen, bei ihm sein zu wollen? So kannte sie sich ja gar nicht.

Ein paar Augenblicke lauschte er dem Regen.
Vielleicht war es gut gewesen, dass sie sich verirrt hatten.
"Im Moment bin ich auch nicht müde, aber etwas hungrig", gestand er und lehnte seinen Kopf zurück.
Schlafen würde er heute wahrscheinlich nicht mehr.

Sie kicherte etwas leise.
"Die paar Stunden wirst du wohl noch aushalten müssen. Danach kannst du ja wieder in deine geliebte Küche gehen.", grinste sie.
Nein, Vaughn würde sich nie verändern. Für nichts und niemanden. Ob er wohl doch eine andere Seite hatte? Würde sie diese jemals zu Gesicht bekommen? Irgendwie wollte sie, dass es so sein würde. Obwohl sie keine Erklärung dafür fand. Aber für so etwas brauchte man keine Erklärung. Moment mal - so etwas? Was meinte sie damit. Ganz bestimmt nicht das. Nein, Vaughn konnte fürsorglich sein, aber so etwas.. So etwas konnte man sich bei Vaughn beim besten Willen nicht vorstellen.

Vaughn nickte nachdenklich.
Er merkte, dass Leena in Gedanken versunken war.
Was sie wohl dachte? Der heutig (bzw. gestrige) Tag war ziemlich seltsam.
Der silberhaarige löste sich sanft von Leena und stand auf.
Sein Rücken knackste unheilvoll.
Gedankenverloren ging er zum Höhleneingang.
Es regnete noch immer.
Enttäuscht wanderte er zu Leena zurück und setzte sich neben sie.
"Hast du Angst? Ich mein, alle Mädchen die ich kannte, wären schon gestorben vor Angst"

"Hm...", überlegte sie. "Naja, wenn ich alleine wäre, dann wäre ich bestimmt schon gestorben.. Aber ich bin ja nicht allein..", sagte sie fröhlich mit einem zufriedenen Grinsen.
Und hoffentlich werde ich das nie mehr sein, dachte sie hoffnungsvoll.
Allein zu sein war ja so etwas verletzlich. Man fühlte sich die ganze Zeit schwach und klein...

"kann ich verstehen", sagte er.
Allein ging es ihm wahrscheinlich auch nicht gut.
Aber was wäre wenn popuri auch dabei wäre?
Vaughn konnte es sich im Moment nicht vorstellen.
Vielleicht wär es dann nicht so ruhig...

"Sag mal, magst du eigentlich auch was anderes als Kochen?", erkundigte sie sich.
Sie wollte den Gesprächsstoff nicht zu Ende kommen lassen. Im Dunkeln musste sie viel zu viel nachdenken.

Vaughn dachte kurz nach.
"Natürlich tu ich das", sagte er und gähnte etwas.
"Vielleicht sollten wir langsam ans schlafen denken", schlug er vor und versuchte sich etwas gemütlicher hinzusetzen.

"Gute Idee...", sagte sie etwas gähnend und schmiegte sich unbewusst an Vaughn. Nach wenigen Minuten schlief sie dann ein.

~schläft

wacht auf~

Vaughn stand auf und ging zum Höhleneingang.
Draußen schien die Sonne durch das lichte Blätterdach.
Der Anblick entspannte den Silberhaarigen.
So schlimm war es letztendlich nicht gewesen, sich zu verirren.
Er drehte sich um und betrachtete für ein paar Augenblicke die schlafende Leena.

Die helle Sonne schien in die Höhle, wodurch Leena langsam aufwachte. Als sie die Augen öffnete, bemerkte sie, dass Vaughns Blick auf ihr ruhte. Irgendwie hatte sich die Beziehung der Zwei durch letzte Nacht verändert. Langsam stieg sie auf, Vaughns Jacke immer noch auf den Schultern hängend, und ging zu Vaughn.
"Uhm.. Hallo..", lächelte sie ihn an.

"Tag", begrüßte er sie.
Sein Magen zog sich unangenehm zusammen.
War das Hunger..?
Er wollte nicht weiter darüber nachdenken.
"Lass uns den Weg zurück suchen", sagte er und zog sie mit sich aus der Höhle.
Schon nach wenigen Minuten hatten sie den Weg wieder gefunden.
Ein paar Wandere betrachteten die beiden mit verwundertem Gesicht, als sie aus dem Gebüsch herauskamen.
Vaughn konnte sich ausmalen, was die Wanderer dachten, denn Leena und er sahen wahrschienlich etwas durch den Wind aus.
Der silberhaarige beschleunigte seine Schritte.
~gehen