Das Haus

"Passt...", murmelte er. Er fühlte sich aus irrgenteinem Grund ziemlich unterfordert.
Gelangweilt stützte er sein Kinn auf den Händen und schaute wieder aus dem Fenster.
Draußen wurde der Nebel immer dichter....

Yumiko sah Kyo fragend an. ,,Was ist mit dir heute? Du bist so still" fragte sie neugierig.

Er blinzelte kurz und schaute zu Yukiko.
"Ich weis nicht...im Winter bin ich wahrscheinlich immer so", sagte er und lächelte schief.
Es machte Kyo einfach völlig fertig, so viele Monate im Haus verbringen zu müssen.
"Wollen wir vielleicht in die Stadt gehen?", schlug er vor.
Es war zwar noch immer sehr nebelig, aber so schlimm war das nicht...

Yumiko grinste. ,,Gerne" sagte sie und rannte schnell in ihr Zimmer um ihr Geld zu holen. ,,Wollen wir gehen? Ich bin fertig" sagte sie zu Kyo als sie wieder da war.

Er kramte kurz in seiner Hosentasche herum und fand ein paar Goldstücke. Wird schon reichen... Er stand auf und nahmm Yumiko an der Hand. "Gehen wir!", sagte er.
~gehen

____________________________________________

~kommen an

Kyo spazierte fröhlich in das Haus und schloss schließlich die Tür hinter den Beiden.
Dieser kleine Ausflug hatte ihm ziemlich gut getan.
Er ging in das Wohnzimmer und legte sie quer auf das Sofa.

~ kommen an

Yumiko kam mit Kyo wieder im Haus an. Sie ging in die Küche und legte die Äpfel in eine Schüssel.

~wacht auf

Mit einem schmerzenden Kopf schlug Yue die Augenlieder auf. Wie lange war es her, dass sie das Tageslicht gesehen hatte? Ziemlich lange, wie sie freudig feststellte. Die Weißhaarige sah sich im Raum um. Kyo und Yumiko waren ebenfalls da. Sie streckte sich und grüßte die beiden. "Hallo.", sagte sie nur. Wenn sie wie gewohnt Guten Morgen sagen würde, würde das nur für Verwirrung sorgen.

Er setzte sein übliches Grinsen auf und schaute Yue unergründlich an. "Na? Hast gut geschlafen?", fragte er sie und verschwand in die Küche. Sein Magen befahl ihm, dass er etwas essen sollte. Nachdenklich holte er sich Wurst und Brot heraus und begann damit ein Wrustbrot zu machen. Während er aß, ging er wieder zu Yue.

"Naja, nach drei Tagen Schlaf will man das auch meinen.", sagte sie lächelnd und streckte sich wieder.
Diesmal aber so, dass es knackste. Wie lange war sie jetzt eigentlich schon nicht mehr an der frischen Luft? Das war vor über einer Woche und das schlauchte.

Kyo nickte und fuhr sich durch Haare. Wie lang hatte er sich eingentlich schon nicht mehr geduscht?
Der Dämon blinzelte und versuchte erst gar nicht sich daran zu erinnern.
"Ich geh mal duschen", sagte er und verschwand ins Badezimmer.

Daiki kommt an~

Der Halbdämon seufzte. Wieso wollte er nochmal zurückkommen? Er schüttelte langsam den Kopf und betrat das Haus. Sofort rümpfte er die Nase. Es stank unheimlich nach einem anderem Dämon. Der Braunhaarige ließ seinen Blick über den Eingangsabereich wandern und blieb schließlich an Yue hängen. Was sollte er jetzt sagen? "Na, wie gehts?", begrüßte er sie und setzte ein charmantes lächeln auf.

Yue riss überrascht die Augen auf. Was wollte er denn hier. Schweren Herzens wand sie dem Blick ab. Sie wollte nicht noch einmal verletzt werden. Hatte Kyo nicht einmal gesagt, dass er Daiki kannte? Hoffentlich würde dieser gleich herunter kommen und mit ihm reden. Stumm versuchte sie, die Tränen zu unterdrücken.

Nachdem er geduscht hatte, trocknete er sich seine Haare und zog sich etwas frisches an. Vielleicht würde das ja noch ein gemütlicher Abend werden. Nichts ahnend stapfte er die Treppe herunter und wollte gerade etwas zu Yue sagen, als er Daiki erblickte. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich in sekundenschnelle. "Daiki, was machst du denn hier?", fragte er ruhig und trat neben Yue.

Daiki hob verwundert eine Augenbraue. Es sah fast so aus, als würde Kyo Yue beschützen wollen. "Das gleiche könnt ich dich fragen, kyo", entgegnete er genau so ruhig und fuhr sich durch die Haare. Wie würde das ganze wohl enden? Wenn es schließlich zu einem Kampf kommen würde, würde Daiki sicher den kürzeren ziehen.

Yumiko verfolgte verwirrt das Gespräch. Dann erinnerte sie sich wie Yue geweint hatte als Daiki gegangen war. ,,Würde mich auch interessieren warum du wieder da bist" sagte sie ernst. Egal was er wollte. Es war sicherlich nicht gut das er wieder da war.

Yue trat einen Schritt zurück. Es warbestimmt besser, wenn die Beiden das Gespräch anstelle von ihr weiterfühen würden. Wenn sie jetzt etwas sagen würde, würde sie nur stottern und die Tränen würden unwillkürlich und unaufhörlich über ihre zarten wangen kullern.

Yumiko achtete auf Yues Reaktion. Daiki schien abwesend zu sein. ,,Yue...komm wir gehen ein bischen in den Wald oder so" sagte sie zu Yue gewandt.

Kyo schaute seinen alten Bekannten verwundert an.
"Das geht dich nichts an, warum ich hier bin", antwortete er immer noch ruhig.
Es musste keiner wissen.
Verschwinde wieder dahin, wo du herkommst
Er wusste genau, dass der Halbdämon gedanken lesen konnte.
"Ich hab ihr nichts als die Wahrheit erzählt", sagte er.

Yumiko verschrenkte die Arme und sah Daiki grimmig an. ,,Sie hat geweint. Wegen dir" sagte sie mit böser Stimme und versuchte streng verärgert zu wirken.

Langsam öffnete Patrick seine Augen. Wie lange hatte er wohl geschlafen? Hatte er etwa mehr als einen Monat geschlafen? Patrick rieb sich seine Augen und stand auf. Seine Haare waren sehr wuschelig und er hatte leichte Augenringe. Der schwarz Haarige lief in das Bad, um duschen zu gehen und zog sich dann, als er fertig war, neue und frische Sachen an. Danach ging er runter, in das Haus und lief in Richtung Küche. Da aß er zwei Äpfel und setzte sich auf einen der Stühle. die in der Küche waren, hin.

~1 Jahr später~

~kommt an

Schweren Herzens betrat sie wieder das Haus. Das Haus, in dem sie eins so glücklich war... und dann plötzlich so gräßlich verletzt und herumgeschubst wurde. Doch jetzt war Yue ein Jahr älter und nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich ein Stück älter und erwachsener geworden. Die ganze Zeit lang hatte die Weißhaarige im Wald gelebt, wollte von den ganzen Schmerzen in ihrem Herzen nichts mehr wissen, wollte sie für immer verbannen. An einen Ort, wo er nie wieder zurückkommen würde. Doch geklappt hatte dieser Plan nicht. Vergessen und Fröhlichsein, beides Dinge der Unmöglichkeit. So entschied sie sich nun endlich den Mut zu fassen und wieder zurückzukehren. Vielleicht sind die Beiden ja gar nicht mehr da... Irgendwie wollte sie, dass das passiert, irgendwie auch nicht. Vorallem hatte sie keine Ahnung wie sie darauf reagieren würde. Yue blieb eine Weile in der Türschwelle stehen, nichts bewegte sich. Ob alle noch schlafen? Vorsichtig schloss sie die Tür hinter sich und ging mehr ins Haus herein, blickte sich um. Hier hatte sie mal gewohnt... Eine Mondelfe in einem Haus. Der Gedanke brachte ihr dann doch ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. Egal wie oft sie weggelaufen war oder geweint hatte, sie war trotz Allem vermutlich die tapferste kleine Mondelfe überhaupt. Ihre linke Hand wanderte zu ihrem rechten Oberarm. Irgendwie war es doch ganz schön unangenehm hier einfach so unangemeldet reinzuplatzen. Hoffentlich kommt bald jemand, damit ich das hinter mir hab... Sie traute sich nicht, sich irgendwo hinzusetzen, deswegen blieb sie einfach in dieser Haltung stehen und wartete mit einem sorgvollen Blick.

~kommt an

Eine Melodie pfeifend schritt er den Weg zu dem kleinen Häuschen voran. In seiner Hand baumelte ein toter Karpfen und ein ebenfalls toter Hase. Beides frisch gefangen. Der Dämon blieb kurz stehen und seufzte. Tag für Tag das gleiche. Er erwachte in einem einsamen Haus, wusch sich, aß etwas, ging jagen, aß wieder etwas und suchte dann in der Stadt Gesellschaft. "Mitleid erregend, was?", sagte er zu sich selbst und schlenderte weiter. Seit alle vor einem Jahr nach und nach verschwunden waren, war es ziemlich ruhig geworden. Es machte ihn irgendwie traurig, wenn er an Yue dachte. Natürlich, sie hatte an diesem Halbdämon gehangen und sie hatte unwahrscheinlich gelitten. Was erwartete er eigentlich noch? Kyo, er, der sich nie verlieben würde und dem alle Frauen zu Füßen lagen... hatte soetwas wie Liebeskummer und das schon seit einer Ewigkeit. Doch es flaute ab, was ihn freute, denn er würde sie nie wieder sehen und wenn doch, dann würde sie ihn nicht so sehen, wie er sie. Der Dunkelhaarige sperrte mit der freien Hand die Tür auf und trat ein. Wer stand ein paar Meter von ihm entfernt? Yue Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und es vergingen unendlich viele Augenblicke, bis er realisierte, dass dies echt war. "Na, die kleine Mondelfe ist ja doch nicht tot", meinte der Dämon, als er an ihr vorbeiging. Seine Füße führten ihn in die Küche. Kyo erkannte sich nicht wieder. Er hatte erwartet kein Wort herauszubringen, doch jetzt tat er so cool und stark wie immer. Ein seufzten fand den Weg aus seinem Mund. "Yue? Willst du etwas essen?", schrie er. "Hört sich an, als wärst du nur ein paar Stunden weggewesen", sagte er etwas leiser und mehr zu sich selbst. Nach außen hin war er immer noch der selbe, doch innerlich war er gereift... . Er legte sein Katana auf ein Fensterbrett und begann damit den Fisch und zuzubereiten. Das Fleisch rieb er mit Salz ein, damit es länger halten würde.

Ihr Herz stoppte kurz, als sie sich umdrehte und Kyo erblickte. Vielleicht wurde sie rot, vielleicht auch nicht. Wenn, dann aus Scham. Die Zeit schien für ein paar Momente zu stoppen, währenddessen sie sich einfach nur ansahen. Schließlich schien er jedoch den Faden gefunden zu haben, den sie die ganze Zeit schon nicht hatte und brachte einen coolen Spruch, der sie nicht wirklich überraschte. Kyo war im Gegensatz zu ihr viel mutiger und stärker, konnte mit den Dingen viel besser umgehen. Vermutlich hatte er sie die ganze Zeit lang über auch nicht wirklich im Sinn gehabt. Wäre sie nicht hier, dann hätte er sie vergessen... Ein bisschen traurig war das ganze schon, Tränen schossen ihr in die Augen, doch sie schluckte sie so tapfer wie möglich runter, schob die bösen Gedanken beiseite. "Essen...?" Angeekelt blickte sie auf den aufgeschnittenen Fisch und den toten Hasen, der irgendwo daneben lag. "Nein danke, ich... hab schon gegessen.." Sie könnte es nie über ihr Herz bringen, ein anderes Lebewesen mit zu töten, dass einmal ein schlagendes Herz gehabt hat. Andere benutzten das Fleisch zum Überleben, und wahrscheinlich war es auch ein wenig unhöflich, diese Einladung abzulehnen. Bin ich überhaupt willkommen...? Vielleicht tat er ja auch einfach nur so nett, vielleicht war er ja froh, sie die ganze Zeit nicht gesehen zu haben. Schon wieder dachte sie so negativ, wollte sie das nicht eigentlich lassen? Irgendwie steckten die Ereignisse von vor einem Jahr immer noch viel zu tief in ihr drin, klammerten sich an ihr fest. Würde sie sie jemals abbekommen? Nun, genau deswegen war sie ja auch wieder zurückgekommen. Sie wollte wieder an sich selbst und an andere glauben. An Gefühle wie Glück und Liebe... Sie faltete ihre Hände zusammen und ließ sie belanglos hängen. "Was ist eigentlich mit den anderen passiert?", versuchte sie wieder ein Gespräch anzufangen.

Während er den Fisch in einer Pfanne briet, hörte er Yue zu. Ihre Stimme, ihr Geruch, ihre Bewegungen und ihre bloße Anwesenheit machten ihn unwahrscheinlich glücklich. Und doch traurig. Es war schon seltsam, welche Gfühle das Herz produzieren konnte. Einerseits war man der glücklichste "Mensch" auf der Welt und andererseits würde man manchmal am liebsten sterben. Es wunderte ihn nicht, dass sie ablehnte. Yue war eine Elfe. Brutalität und das Prinzip "Fressen und gefressen werden" mochte sie nicht. Ihm war egal ob der Hase und der Fisch einmal gelebt hatten. Früher oder später mussten sowieso alle sterben. "Keine Ahnung, sind einfach weg. Vielleicht wurds ihnen hier zu still", entgegnete Kyo und wendete den Fisch. Es war irgendwie seltsam wieder mit ihr zu reden. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Komm schon Kyo, denk nach Der Dämon kippte den Fisch auf ein Teller und schnitt 2 Scheiben von einem Brotleib herunter. Kyo setzte sich an den Tisch und begann langsam zu essen. Er blickte nach draußen. Die Wiese vor dem Haus war leer. Hatte er sich Hoffnungen gemacht, dass noch einer seiner alten Freunde kommen würde? Langsam schaute der Dunkelhaarige zu Yue auf. "Wo warst eigentlich?" Die Frage war ziemlich unnötig. Wahrscheinlich hatte sie im Wald gelebt. Elfen eben. Unzvilisierte Dämonen lebten auch im Wald. "Wirst du wieder gehen?", fragte Kyo nach einer Weile etwas ernster. Er hoffte sie würde sagen, dass sie ab jetzt hier leben würde...