Nördlicher Wasserstamm

Dieser Wasserstamm besteht größtenteils nur aus Eis, Schnee und Wasser. Durch diese dicken Schichten ist sie so etwas wie eine eisige Festung, die so ziemlich jedem Angriff standhält. In diesem altmodischen dorf ist es Brauch, dass nur die jungen Männer die Kampfkunst des Wassers erlernen dürfen. Die Frauen dagegen dürfen nur die Kunst des Heilens durch Wasser erlernen.

~Entspannt wachte er in dem Bett des Gästezimmrs aus. Er hatte Sayuri bestimmt schon mehr als eine Woche nicht mehr gesehen. Das fühlte sich komisch an, da er sie ja sonst immer so oft zu Gesicht bekam. Als sich sein Magen ungenehm zusammenzog, stand er auf und ging mit einer Hose an, wie immer, und ging in die Küche, um sich ein Butterbrot zu schmieren, welches er danach am Tisch aß.

~wacht auf

Sayuri blieb noch ein paar Augenblicke im Bett liegen, dann stand sie schließlich auf.
Ihr kurzes Nachthemd schützt sie nicht wirklich von der Kälte außerhalb des Bettes.
Zitternd lief sie zu ihrem Koffer und suchte sich etwas warmes heraus.
Als sie das Bad betrat, erblickte sie Ren, die gerade den Spiegel putzte.
Die Blonde war etwas verwundert, eigentlich könnte sich ihr Bruder auch eine Putzfrau leisten.
"Oh, Hallo, du hast aber lang geschlafen", sagte sie lächelnd.
"Wirklich...?", fragte sie verwirrt und starrte Ren an.
"Mhm, ach, wir haben kein warmes Wasser, denn dein Bruder hat alles verbraucht", sagte sie leicht genervt.
Enttäuscht schaute sie auf den Boden, eigentlich hätte sie ein heißes Bad nehmen wollen.
Sayuri drehte sich um und schlenderte in die Küche.
Gedankenverloren machte sie sich einen Tee und setzte sich zu Kaito an den Tisch.
"Hallo", begrüßte sie ihn lächelnd und trank etwas von dem Tee.

Verwundert blickte er Sayuri an, die gerade mit einer Tasse Tee an den Tisch kam, als er sein Brot fertig gegessen hatte.
"Abend. Lange nicht mehr gesehen.", lächelte er.

Sie nickte kurz.
"Ja...es gibt übrigens kein warmes Wasser mehr", murmelte sie bedrückt.
Sayuri mochte Kält nicht so gern.
Fröstelnd umschloss sie die Teetasse mit beiden Händen, wenigstens wurden ihre Hände jetzt warm.
Sie seufzte kurz und schaute zu Kaito, der wie immer kein Hemd an hatte.
"Du musst doch frieren...", meinte sie verwundert und schaute schnell von seinem nacktem Oberkörper auf ihre Tasse zurück.

Fragend schaute er an sich herunter. Stimmt. Er müsste ja eigentlich frieren. Immerhin hatte er einen total nackten Oberkörper.
"Keine Ahnung. Irgendwie friere ich nicht.", meinte er und zuckte die Schultern.
"Ist es schlimm, wenn ich ohne Hemd rumlaufe?", fragte er sie.
Ihm selbst machte es nicht aus. Er lief in der Feuernation ja immer so rum.

Während sie überlegte, trank sie von ihrem Tee, der inzwischen kalt war.
Angewiedert stellte sie die Tasse wieder auf den Tisch.
Kalt war der Tee ziemlich eklig.
Was sollte sie jetzt sagen?
"Uhm... in diesem Haus wird keiner ein Problem damit haben", murmelte sie nachdenklich.
"In der Öffentlichkeit solltest du vielleicht ein Hemd anziehen", fügte sie noch hinzu.
Unergründlicherweise stieg ihr schon wieder die Röte ins Gesicht.
Schnell stand sie auf, ging in die Küche und schüttete den Tee weg.
Mit immer noch rötlichem Gesicht lehnte sie sich an die Theke und schaute aus dem Fenster.
Wieso passierte so etwas immer wieder?

Das wird sich wohl als schwierig erweisen.., dachte er sich sarkastisch.
Er lehnte sich an den Küchentürrahmen.
"Das hört sich zwar komisch an... aber ich habe keine Hemden.", sagte er mit herrausgestreckter Zunge.

Als sie glaubte, dass ihr Gesicht wieder normaler geworden war, ging sie zurück zu Kaito und setzte sich auf den Tisch. Sie versuchte sich gerade vorzustellen, wie die älteren Frauen schauen würden, wenn Kaito ohne Hemd herumlaufen würde. Sie grinste belustigt.
"Dann müssen wir welche kaufen gehn", sagte sie noch immer grinsend.

Kaito schaute aus dem Fenster. Es war stockdunkel. So, wie es sich für den Winter gehörte.
"Un wann? Morgen?", fragte er mit Blick zu Sayuri.
Das konnte ja lustig werden.

"Ja...besser morgen...", antwortete sie und fuhr sich durch die Haare.
Wie so oft entstand eine bedrückende Stille.
Nervös begann sie mit den Beinen zu zappeln.
Bestimmt würde sie gleich wieder rot anlaufen.
Sayuri biss sich auf die Unterlippe und wandte den Blick von Kaito ab.

Kaito hörte noch, wie Sayuri etwas unruhig hin und her zappelte. Verwundert warf er einen Blick auf sie.
"Ich weiß, ich hab das schonmal gefragt, aber wieso verhälst du dich in letzter Zeit so komisch?", fragte er interessiert.

Sofort hörte sie auf so zu zappeln und schaute Kaito mit gespielter Verwirrtheit an.
"Ich... komisch...zur zeit? Wie meinst du das?", fragte sie mit normalen Tonfall.
Hoffentlich merkte er nicht wie nervös sie war.
Sayuri musste ihn von dem Thema ablenken, aber wie?
Sie sprang vom Tisch und lehnte sich an die Wand.
Während sie versuchte ruhig zu wirken, zerbrach sie sich den Kopf über viel zu viele Sachen.

Was war denn das? Stockte sie etwa?
"Ähm nun ja... So komisch wie jetzt zum Beispiel. Außerdem weichst du immer öfters meinen Blicken aus.", sagte er besorgt.
Hatte er irgendetwas verbrochen? Er dachte nach. Eigentlich hatte er nichts Schlimmes angestwellt, was sie sauer gemacht hätte.

Sayuri drehte sich um und schaute ihn fest in die Augen.
Jetzt musste sie nur ruhig wirken.
Die Blonde biss sich fest auf die Unterlippe.
"Keine Absicht", entgegnete sie.
Langsam kam sie sich ziemlich albern vor.
Kaito war nicht dumm und sie selbst wusste nicht, warum sie so handelte.
Sie seufzte und strich ihre Haare zurecht.
"Vielleicht bin ich...", begann sie, brach aber kopfschüttelnd ab.
Sicherlich nicht.

Verwirrt zog er seine Augenbrauen zusammen.
"Villeicht bist du...?", fragte er nach.
Er hatte keine Ahnung wie man diesen Satz logisch und sinnvoll zu Ende bringen könnte und dann noch ihr Verhalten dazu erklären würde. Naja doch, eine Möglichkeit gab es seiner Meinung nach - aber nein. Das wäre unmöglich. Verrückt so etwas auch nur zu denken.

Sayuri zuckte mit den Schultern.
"Ach... passt schon...", murmelte sie bedrückt.
Was war nur mit ihr los?
Sie konnte es sich nicht erklären.
Plötzlich kam Ran um die Ecke gestürmt.
"Junge Liebe ist doch so süß", schwärmte sie und tätschelte Sayuris Wange, dann wandte sie sich Kaito zu.
"Sie ist in dich verliebt, merkst du das nicht?", flüsterte Ren ihm zu.
Der Kopf der Blonden lief hoch Rot an.
"Ich- Nein, das stimmt nicht!!", entgegnete sie aufgebracht.
Ren ignorierte sie anscheinend.
"Du darfst dich glücklich schätzen, sie ist nicht leicht zu kriegen", plauderte Ren weiter.
Sayuri seufzte. Was sollte sie noch entgegnen?
"Oh und dass das klar ist, ich bin erst jetzt gekommen... hab nicht gelauscht", sagte sie ehrlich und betrachtete Kaito durchdringend.

"Eh..?", stotterte er.
War er etwa doch richtig gelegen? Oder laberte Ren einfach nur dummes Zeug? Er musste es wissen. Und zwar musste es aus Sayuris Mund kommen.
"Stimmt das?", fragte er leise, aber noch so, dass sie es hören konnte.

Sayuri schluckte.
Was sollte sie tun?
Die Blonde drehte sich um und schlenderte in ihr Zimmer.
Wieso tat sie das?
Sie setzte sich auf den Boden lehnte sich an die Wand.
Warum der ganze tam tam?
Sie empfand Kaito nur als Freund, weiter nichts.
Oder?
"Nein...nein,nein", murmelte sie immer wieder.
Ren hatte wieder alles überstürtz
Sayuri war sich selbst nicht sicher, was sie für Kaito empfand.
Oder?
Wieso musste alles immer so kompliziert sein?
Wahrscheinlich endete das alles in einem Chaos.

Verwirrt schaute er ihr hinterher. Sollte er ihr nachgehen? Er wusste es nicht. Er wollte aber unbedingt wissen, wieso sie sich so verhielt. Unentschlossen ging er also zu ihrem Zimmer und blieb unschlüssig vor der Tür stehen. Nach ein paar Minuten klopfte er.
"Sayuri ich... ich will dich nicht zwingen rauszukommen.. Ich möchte einfach nur eine ehrliche Antwort. Du musst sie mir nicht heute geben. Ich will nur nicht, dass wir uns immer weiter entfernen.", sagte er ganz ehrlich.
Er wusste selbst nicht, was er gerade tat, aber er hatte so eine Ahnung, dass es das Richtige war.

Die Blonde zuckte zusammen, als sie Kaitos Stimme hörte.
Automatisch stand sie auf und starrte auf die Tür.
Sie verstand nicht ganz, was er sagte, aber irrgentwie berührte es sie.
"Du kannst reinkommen...", murmelte sie etwas verwirrt.
Sie konnte sich einfach nicht bewegen.
Was würde passieren, wenn sie ihn doch lieber mochte als einen normalen Freund?
Feuer und Wasser?
War das nicht irrgentwie ironisch?

Er öffnete langsam die Tür und trat ein, ging jedoch nicht weiter. Das Einzige was er tat war, die Tür zuzuschließen.
"Hör zu.. ich möchte einfach, dass du ehrlich zu mir bist. ich will nicht, dass wir uns so von einander entfernen.2, begann er noch einmal, da er davon ausging, dass sie nichts gehört haben musste.
Sie selbst war still.

Sayrui hatte eigentlich kein Prolem damit, ihm seine Gefühle zu offenbaren.
Sie konnte Kaito vertrauen, hoffte sie zumindest.
"Ehrlich gesagt...ich, ich weis nicht genau, was ich für die empfinde", sagte sie ehrlich und schaute ihn fest an.
Sie fuhr sich durch die Haare sah kurz aus dem Fenster, wegen der Dunkelheit konnte man nichts erkennen.
"Darf ich dir die gleiche Frage stellen?", fragte sie etwas vorsichtig.
Eigentlich hatte er schon etwas gesagt, aber sie wusste nicht, wie sie das verstehen sollte.

Er lehnte sein gewicht an die Tür und sah Sayuri an, während er seine Antwort überlegte.
"Ich.. Ich bin mir auch nicht sicher über das, was ich für dich empfinde. Aber sagen wirs mal so..", er stoppte kurz.
Jetzt musste er genau überlegn, ob dass was er sagte, auch der Wahrheit entsprach...
Das tut sie
"Für mich wäre es nicht unvorstellbar..", beendete er seinen Satz.

Sie nickte.
Die Situation war schon ziemlich seltsam, aber ihr war soeben noch etwas verrückteres eingefallen.
"Vielleicht sollten wir etwas probieren...", murmelte sie nachdenklich.
Sayuris Kopf lief schon wieder rot an.
"Ich mein...", begann sie wieder, aber sie wusste nicht, wie sie sich ausdrücken sollte.
Ganz klar, Kaito und sie waren sich nicht sicher mit ihren Gefühlen.
In allen Geschichten küssten sich die Figuren immer, dann wussten ob es 'gefunkt' hatte.